Beikost
Beikost - ein spannendes Thema. Die kommenden Tag schauen wir uns alles wichtige dazu an. Heute starten wir mal mit der Frage „WANN, sollten wir mit der Beikost starten?“
Beikost wird frühestens ab 5 Monate und spätestens ab 7 Monate ANGEBOTEN. Sofern die Beikostreifezeichen gegeben sind.
• das Baby kann mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen
• der Zungenstreckrefelex ist nur noch schwach vorhanden (dh. Nahrung wird wenig/nicht mehr automatisch aus dem Mund geschoben)
• Augen-Hand-Mund Koordination (das Baby kann Spielzeug sehen, gezielt greifen, zum Mund führen und wieder los lassen)
Alle drei Reifezeichen müssen vorhanden sein!!
Das Wort BEIkost sagt schon vieles aus, es sollte auch so gesehen werden. Kinder dürfen Essen kennenlernen und man sollte nicht erwarten, dass sie von Beginn an eine ganze Mahlzeit essen. Beikost soll Muttermilch/Anfangsmilch ergänzen und erst ab etwa 9-10 Monate nach und nach ersetzen. Nährstoffversorgung erfolgt weiterhin über die Muttermilch bzw Angangsmilch.
Vertraue deinem Kind vorallem wenn es um die Beikost geht! Essen soll Freude machen und ein Genuss sein.
• Respektiere die Signale und Wünsche deines Kindes
• Trickse das Kind nicht aus
• Lass deinem Kind Zeit
• mach eine Pause und versuche es an einem späteren Zeitpunkt, falls es noch nicht klappen mag
BLW
Wenn du mit BLW also babygeleiteter Beikost beginnen willst, möchte ich dir hier einen kleinen Einblick geben.
Anderes als beim Brei gibt es hier keinen strikten Ernährungsplan. Das Baby isst ganz einfach am Familientisch mit. Wichtig ist dass man dem Baby eine gesunde, bunte und abwechslungsreiche Familienkost anbietet. Auch auf zuckerfreie und salzarme Speisen soll geachtet werden. Und dein Baby soll natürlich alle Beikostreifezeichen aufweisen.
Zu Beginn eignen sich zB Gemüsesorten in Stickform, weil es das Baby gut greifen kann und oben und unten an der geballten Faust das Essen raus „schlecken, lutschen“ kann. Wenn das Baby ca 8-9 Monate ist dann es die Faust schon gezielt öffnen und das Essen toll in den Mund schieben. Ab einem Alter von ca 10-12 Monaten wo sich auch der Pinzettengriff entwickelt darf man auch schon kleiner Stückchen Gemüse, Himbeeren usw anbieten. Hier eignet sich auch der Beginn mit Besteck.
Achte immer darauf, dass dein Baby beim Essen nicht alleine ist. Und auch das Essen in einer Wiege eignet sich nicht, das Baby soll mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen. Gib deinem Baby Zeit und hab Geduld. Dein Baby is(s)t kompetent, es weiß was es gerade braucht und wieviel. Auch wenn es teilweise nur sehr einseitig isst, der Nährstoffbedarf deines Babys geht mit den Entwicklungsschritten überein.
Und bedenke dein Baby ist mindestens bis zum 10. Lebensmonat gut mit deiner Muttermilch bzw PRE Nahrung versorgt. Wichtig ist den Stress raus zu nehmen und Freude am Essen zu haben.
BEIKOST aber wie?
Bei der Frage „wie?“ sollte man sich nicht nur vor die Wahl stellen, welche Form der Beikost man anbietet. Sondern man sollte sich auch Gedanken machen, wie füttere ich mein Baby richtig? Wie kann ich es am besten am gemeinsamen Essen teilhaben lassen? Auf was soll ich achten, damit mein Baby Spaß an der Beikost hat?
Ganz wichtig ist respektvolles füttern „der wartende Löffel“. Dein Baby gibt dir klare Signale, wann es bereit ist für ein weiteres Löffelchen mit Nahrung.
Ermögliche deinem Baby selbst zu löffeln (2-Löffel-Technik). Erlaube deinem Baby die Nahrung anzufassen.
Lasst euch Zeit beim Essen. Iss auch du wenn dein Baby isst - es lernt dadurch am Besten. Lass dein Baby kosten und probieren. Hier gilt Vielfalt vor Einfalt. Und ganz wichtig, dein Baby darf selbst bestimmen wann es genug hat.
Für welche Variante ihr euch als Familie entscheidet ist ganz egal, auch eine Mischform aus Baby-led weaning und Brei ist möglich. Das wichtigste ist, deinem Baby Zeit zu geben, ihm nichts aufzudrängen und dass du dein Baby erkunden lässt - sodass es Freude am Essen entwickeln kann.
Bei beiden Formen ist darauf zu achten, dass die verwendeten Lebensmittel eine sehr gute Qualität haben. Wenn Gläschen gegeben werden, gib pro Gläschen 1 Teelöffel Öl (zb Rapsöl) und 3 Teelöffel 100% Fruchtsaft hinzu. Warum? Weil die Gläschen meist zu wenig Öl und zu wenig Vitamin C enthalten.
Öl hilft dem Baby bei der Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, unterstützt die Verdauung und erhöht den Kaloriengehalt. Fruchtsaft liefert Vitamin C und somit kann das 2-wertige Eisen aus Pflanzen in, für das Körper besser verwertbare 3-wertige Eisen umgewandelt werden.
Zum Schluss möchte ich Herbert Renz-Polster zitieren „Die beste Methode zum Beifüttern ist nicht bekannt.“ Er plädiert an Eltern „richtet euch mehr nach euren Kindern als nach irgendwelchen Ernährungsplänen.“
In diesem Sinn, viel Freude beim ausprobieren, beim Kosten und Entdecken.
BEIKOST aber was und wieviel?
Die Frage nach dem „was und wieviel“ kommt sehr häufig. Grundsätzlich können alle gängigen Nahrungsmittel wie Getreide, Früchte, Fleisch und Ei als Beikost verwendet werden. Es ist total spannend wenn man mal „über den Tellerrand“ in die Welt hinausschaut. Jede Kultur wählt nämlich als erste Beikost, dass was für besonders wertvoll/gesund angesehen wird. So bekommen Kinder in Mexiko beispielsweise Bohnen. Würden wir hier in Österreich niemals machen. Was ich damit sagen möchte ist, dass ihr ruhig ausprobieren dürft. Sobald ein Baby Beikostreife hat darf (fast) alles gegessen werden. Was habt ihr gerade im Gemüsegarten? Welches Obst wächst bei Oma im Garten?
Wie schon im Posting gestern, bei der Beikost gilt Vielfalt vor Einfalt.
Babys haben einen hohen Bedarf an Kalorien und hochwertigen Fetten. Muttermilch/Anfangsmilch decken diesen Bedarf ca bis 10 Monate durch die besonderen Zusammensetzung. Beikost ersetzt am Beginn noch keine Milchmahlzeit, erst wie oben geschrieben ab ca 10 Monaten.
Bei der Frage nach dem „wieviel“ kann ich nur eins sagen: soviel und so wenig dein Baby mag. Der Appetit variierte von Tag zu Tag und hat mit Entwicklung zu tun. Wachstumsschübe, Zähne und vieles mehr wirkt sich auf den Appetit aus. Nicht nur die Mengen, die Kinder essen, sind ungleich groß, die Kinder essen auch unterschiedlich oft. Manche mögen drei größere Mahlzeiten andere wiederum fühlen sich mit fünf kleineren Mahlzeiten wohl. Der Verlauf der Wachstumskurve ist das beste Maß für das Gedeihen eines Kindes, nicht der Appetit.
Versuche also nicht dein Baby auszutricksen, abzulenken zB mit Medien oder unter Druck zu setzten, damit es isst. Vertraue deinem Baby, es ist so kompetent zu wissen wieviel es HEUTE mag.
In diesem Posting möchte ich noch auf die Verbot der Beikost eingehen. Ihr werdet sehen, es ist ganz wenig und dein Baby hat so viele wunderbare Möglichkeiten sich durch die Vielfalt unserer Nahrungsmittel zu probieren.
Baby-led-weaning
Wenn du mit BLW also babygeleiteter Beikost beginnen willst, möchte ich dir hier einen kleinen Einblick geben.
Anderes als beim Brei gibt es hier keinen strikten Ernährungsplan. Das Baby isst ganz einfach am Familientisch mit. Wichtig ist dass man dem Baby eine gesunde, bunte und abwechslungsreiche Familienkost anbietet. Auch auf zuckerfreie und salzarme Speisen soll geachtet werden. Und dein Baby soll natürlich alle Beikostreifezeichen aufweisen.
Zu Beginn eignen sich zB Gemüsesorten in Stickform, weil es das Baby gut greifen kann und oben und unten an der geballten Faust das Essen raus „schlecken, lutschen“ kann. Wenn das Baby ca 8-9 Monate ist dann es die Faust schon gezielt öffnen und das Essen toll in den Mund schieben. Ab einem Alter von ca 10-12 Monaten wo sich auch der Pinzettengriff entwickelt darf man auch schon kleiner Stückchen Gemüse, Himbeeren usw anbieten. Hier eignet sich auch der Beginn mit Besteck.
Achte immer darauf, dass dein Baby beim Essen nicht alleine ist. Und auch das Essen in einer Wiege eignet sich nicht, das Baby soll mit wenig Unterstützung aufrecht sitzen. Gib deinem Baby Zeit und hab Geduld. Dein Baby is(s)t kompetent, es weiß was es gerade braucht und wieviel. Auch wenn es teilweise nur sehr einseitig isst, der Nährstoffbedarf deines Babys geht mit den Entwicklungsschritten überein.
Und bedenke dein Baby ist mindestens bis zum 10. Lebensmonat gut mit deiner Muttermilch bzw PRE Nahrung versorgt. Wichtig ist den Stress raus zu nehmen und Freude am Essen zu haben.
Möchtest du noch mehr wissen, dann komm zu meinem Vortrag am 17.10 im Purzelbaum Freistadt. Da werden wir auch gemeinsam was für dein Baby kochen. Oder mach dir gern einen Termin für eine Beratung bei mir aus. Ich freu mich.
Nährstoffe
E - wie Eisen, F - wie Fleisch…. ein kleiner Auszug aus dem Beikost Alphabet.
Die meisten Studien die gemacht wurden zum Thema Eisenspeicher/Eisenmangel sind erstens nicht eindeutig und wurden von einem Namhaften Babybreihersteller finanziert, was nicht gerade für Neutralität spricht. Es gibt aber unabhängige Studien die besagen, dass dein Baby bis etwa dem 10. Lebensmonat gut mit Eisen versorgt ist und danach auch kleine Mengen Beikost Fleisch ausreichen würden. Neben Fleisch liefern auch zB. Hafer, Hirse und Mandelmus Eisen. Auch Bananen, Melonen, Kiwis oder Pfirsiche sind gute Eisenlieferanten. Mach dir also wirklich keine Sorgen über die Eisenversorgung deines Babys und geh das Thema Fleisch ganz entspannt an.
Manche Babys mögen jedoch den Geschmack. Wenn das so ist, darf es gerne Fleisch essen. Bei Wurst ist darauf zu achten, dass wenig Salz enthalten ist.
Also wie ihr seht, Fleisch ist KEIN Muss um die Eisenversorgung eures Babys zu sichern. Auch wenn das viele Kinderärzte sagen oder Breihersteller empfehlen.
Und deshalb von mir ein klares JA zur vegetarische Beikost, wenn ihr das als Familie gerne so machen wollt. Meist ist es ja auch so, dass Vegetarier sehr gut über die Nährstoffe verschiedenster Lebensmittel bescheid wissen und die Kinder bestens versorgt sind.
Bei Frühchen schaut das alles ein bisschen anders aus und ich empfehle da mit einem Kinderarzt zu sprechen.
Quetschies & Co
Obstmus ist gesund? Leider nein… Obstmus ist lecker und ein Nachtisch. Gekochtes Obst besteht überwiegend aus Zucker und die gesunden Inhaltsstoffe des Obstes gehen verloren. Das gilt übrigens auch für Quetschies und Obstgläschen. Beide zählen zu den Süßigkeiten und enthalten oft mehr Zucker als Schokolade und das, obwohl gar kein Zucker bei den Zutaten auftaucht.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt was ihr eurem Baby anbieten könnt, natürlich ab und an mal ein Obstmus pur aber eine Alternative wäre entweder ein paar Stück rohes Obst oder zB ein bio Getreidebrei mit etwas Obstmus gemischt. Ein Getreidebrei kann auch übrigens wunderbar mit Muttermilch oder Anfangsmilch zubereitet werden.